CHILE UND ARGENTINIEN 2004

     

Plohberger Hans                   Martin Weinzirl   

15. Tag in Chile, 24. Dezember 2004

Der nördlichste Fjord Chiles      >>>nächsterTag  Valdivia

Heute ist also der 24. Dezember, Heiligabend. Draußen ist es warm, die Leute baden im See und es ist bis 10 Uhr abends hell. Vorweihnachtliches Treiben, wie wir es aus Europa kennen, gibt es hier im Süden Südamerikas nicht. Keine Christkindlmärkte, keine Weihnachtsmänner in den Geschäften, keine Hektik bei den Weihnachtseinkäufen. Alles scheint seinen gewohnten Gang zu gehen. Und der Supermarkt hat wie jeden Tag bis spät abends geöffnet. Allein Christbäume sieht man überall. Nein, nicht solche wie in Österreich. Die hier sind aus Plastik mit bunten Lichterketten, die wie Diskoleuchten blinken. Ein solcher Christbaum steht in der Hosteria, aber auch in Oskars Restaurant. 

Bevor wir aber morgen die 10. Region, die Region de los Lagos, endgültig verlassen werden, wollen wir noch eine Rundfahrt am Estuario de Reloncavi, dem nördlichsten Fjord Chiles, unternehmen. Am Südufer des Lago Llanquihue fahren wir bis Ensenada. Dort biegen wir rechts ab und weiter geht es über Ralún zum malerisch gelegenen Fischerdorf Cochamó. Vorbei an Lachs- und Muschelfarmen führt die steinige und holprige Straße immer am Fjord entlang bis Puelche. Nach Cochamó nehmen wir zwei Autostopper, offensichtlich Arbeiter in einer der Lachsfarmen, ein Stück mit. Da im Inneren der Camioneta wegen unserer mitgeführten Rucksäcke aber kaum Platz ist, stellen sich die beiden wie selbstverständlich einfach auf die hintere Stoßstange und halten sich an der Bordwand der Ladefläche fest. Sicher angesichts der Kälte und der mit Schlaglöchern übersäten Straße eine sehr unbequeme Art zu reisen aber immer noch besser als Gehen. Im Fjord gibt es auch Seehunde. Lobos marinos, also Seewölfe, werden die hier genannt. Eine ganze Kolonie dieser Tiere lebt auf einer Insel nahe dem Fjordausgang. Wir sehen einen ausgewachsenen Seehund auf einem Felsen nahe der Straße und bleiben stehen, um ihn zu fotografieren. Mit ein paar Steinen, die wir ins Wasser werfen, können wir ihn aus seinem Mittagsschlaf wecken. Die Fähre von Puelche nach La Arena verpassen wir um weniger als eine Minute. Sie legt gerade ab, wenn wir bei der Rampe eintreffen. Hans und Arvid kaufen sich imKiosk  neben der Rampe eine Empanada de Pino. Empanadas gehören zu den klassischen Nahrungsmitteln Chiles. Die Teigtaschen sind entweder mit gehacktem Fleisch, Meeresfrüchten oder Käse gefüllt. Eine Empanada de Pino enthält gehacktes Rindfleisch, Zwiebel, Weintrauben, Oliven und ein gekochtes Ei. Noch bevor wir unsere Empanada verzehrt haben, legt auch schon die nächste Fähre an. Die Fahrt über den Fjord dauert eine knappe halbe Stunde. Über Lenca, Chamiza und Puerto Montt kehren wir nach Puerto Varas zurück.

Auf Oskars eigens für heute angefertigter Speisekarte stehen diesmal ganz spezielle Weihnachtsmenüs zur Auswahl. Martins Lomo de Cerdo (Schweinesteak), Hans' Lachs nach Art des Hauses und Arvids Lammbraten schmecken hervorragend. 

 1Estuario de Reloncavi bei Ralun 2Estuario de Reloncavi bei Ralun 3Lachsfarm am Estuario de Reloncavi 

 4Estuario de Reloncavi zwischen Puelo und Puelche 5Seehund am Reloncavi-Fjord 

1-Estuario de Reloncavi bei Ralún  2-Estuario de Reloncavi bei Ralún  3-Lachsfarm am Estuario de Reloncaví 4-Estuario de Reloncaví zwischen Puelo und Puelche  5-Seehund am Reloncaví-Fjord

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Gästebuch

© Arvid Puschnig, Hosteria Outsider, Puerto Varas, Chile, San Bernardo 318, Tel. +56 65 2231056